Mit Alice ins Wunderland | Kinder- und Jugendtheater

Regie: Karl-Heinz Ahlers | Kirschkern und Compes | Hamburg 2013

Ein Tennisball ploppt, schläfriges Glockenspiel erklingt: Judith Compes und Sabine Dahlhaus erschaffen spielerisch und musikalisch die Atmosphäre jenes heißen Sommertages, an dem Alice sich aus Langeweile ins Wunderland phantasiert. Und genauso kopfüber, wie Alice hinter dem weißen Kaninchen her ins Kaninchenloch springt, stürzen sich die beiden Spielerinnen in die Geschichte von „Alice im Wunderland“ - und fallen und fallen und schrumpfen und wachsen und hoppeln und nagen und raupen und rauchen und schnurren und grinsen und schwimmen in Tränen und trinken Tee ohne Ende und malen Rosen rot und schleudern Flamingos durch die Luft und halten Gericht wegen Diebstahls eines Schokoladentörtchens und widersetzen sich dem „Kopf ab!“ - Gebrüll der Königin und wirbeln wieder hinauf, raus aus dem Kaninchenloch - und „plopp“ und Glockenspiel und raus aus der Geschichte!

Was macht man, wenn man nicht noch ein hellblaues Kleid sehen möchte, und Judith auch noch alle übrigen Figuren spielt? Genau, dann wird es eine Erzählerin in ein wenig englisch-kariertem Pop-Punk, und eine Alice in ein wenig Motoradspitzenkluft und am Ende sind da ganz viele Zitate, die man in den Kostümen entdecken könnte, ja wenn man nicht so beschäftigt wäre, der Spielfreude zu folgen.
Tja, und wen wunderts, der meine gemeinsamen Projekte mit Marcel Weinand verfolgt, da paßt das dann doch wieder einmal ganz wunderbar mit dem Bühnenbild zusammen. Herrlich.